Neuruppin 03.12.2010 >> Bericht

"Stalker von Prenzlau" vor Gericht: 1. Prozesstag

Beschuldigter tauchte im Schneechaos unter

Der gestrige erste Prozesstag gegen den "Stalker von Prenzlau" vor dem Landgericht Neuruppin platzte. Der 52-jährige Dirk S. aus Berlin zog es vor, nicht zu erscheinen. Als Grund nannte er dem Gericht das Schnee- und Verkehrschaos in Berlin und Brandenburg.

Der vorsitzende Richter stellte lakonisch fest, dass der Beschuldigte um 11:25 Uhr noch nicht erschienen war und beschloss diesen Prozesstag zu beenden. Dirk S. hatte sich an diesem Morgen drei Mal telefonisch bei Gericht gemeldet und war nach seinen Angaben bis dahin mit dem Wagen nicht über Oranienburg hinausgekommen. Dirk S. muss nun damit rechnen, dass er zum nächsten Prozesstag, am kommenden Dienstag, in Handschellen vorgeführt wird.

Dirk S. wird Nachstellung, das Verbreiten von Propagandamitteln und Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, Hausfriedensbruch, Beleidigung, üble Nachrede, Verleumdung, Bedrohung, Erpressung, Sachbeschädigung vorgeworfen. Der Beschuldigte soll im Zeitraum vom Januar 2009 bis Januar 2010 in Prenzlau mehrere Personen mit einer Vielzahl von telefonischen, schriftlichen und verbalen Belästigungen bedacht und sie auch bedroht haben. Er soll beabsichtigt haben, sich an einem Paar mit Kind zu rächen, da diese Ansprüche gegen Dirk S. auf Beräumung eines Gebäudes in Prenzlau durchgesetzt hatten.

Immer wieder vermischte er bei seinen schriftlichen und verbalen Angriffen rechtsextremistische, sexuelle und gewalttätige Motive. Der Angeklagte soll aufgrund einer psychischen Erkrankung schuldunfähig gewesen sein, so dass die Notwendigkeit seiner Unterbringung in einem Psychiatrischen Krankenhaus zu prüfen ist.

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