Hammelstall 18.08.2009 >> Bericht

Keine Nazis auf dem Brüssower Marktplatz

Heß-Flashmob wurde zum Flash-Flop

Etwa 80 Menschen und ein deutliches Polizeiaufgebot waren gestern Abend auf dem Brüssower Marktplatz präsent und verhinderten gemeinsam eine Heß-Gedenkverstaltung durch Nazis, die auf der Website "17august.info" für 19:30 Uhr angekündigt worden war.

Während sich die zumeist jugendlichen Demonstranten um die Skulptur "Skylla" auf der Mitte des Marktplatzes versammelten und dort auch von den Veranstaltern des Vereins "Greif ein!" ein Transparent entrollt wurde, verteilten sich die älteren Brüssower, darunter auch Bürgermeister Michael Rakow und zahlreiche Stadtverordnete von SPD und Brüssower Liste auf den Gehwegen rund um den Marktplatz und stellten so unbewusst sicher, dass eventuell heranrückende Nazis keine Chance gehabt hätten, auch nur einen Piep von sich zu geben.

Kurz vor 19:30 Uhr begannen dann die Wallmower Frauen auf ihren Trommeln zu spielen, um so das angekündigte deutliche Verlesen der Heß-Schlussworte vor dem Nürnberger Tribunal durch Rhythmus und Lautstärke unmöglich zu machen.

Augenzeugen berichteten, dass schon vor 18:00 Uhr "Glatzen" angerückt waren, um die Situation auf dem Marktplatz zu erkunden. Der Leiter der Einsatzkräfte vor Ort konnte das allerdings nicht bestätigen. Auch während der Veranstaltung ließ sich kein Rechtsextremist blicken.

Während die lokalen Vertreter von "Die Linke" durch Abwesenheit glänzten, war deren Landtagswahlkandidatin Irene Wolff-Molorciuc gemeinsam mit dem Uckermärkischen Kreisvorsitzenden Heiko Poppe zur Unterstützung herbeigeeilt. Dazu kam noch der ehemalige FDP-Kreistagsabgeordnete Andreas Brandt, der mit Anhang aus Prenzlau herbei geeilt kam.

Während Schandmaul Julius Färber im "Nationalen Netztagebuch" der NPD Barnim-Uckermark (BUM) einen Artikel unter der Überschrift "Bernau: Antifa und Polizei auf den Leim gegangen" ankündigt, scheinen Heß-Flashmobs in anderen Orten wirklich stattgefunden zu haben. Das sollen jedenfalls Filme aus Borna, Lobau, Chemnitz und dem südlichen Brandenburg belegen, die auf dem Video-Portal "You Tube" veröffentlicht worden sind. (ph)

URLs der Videos und Twitter-Infos

http://www.youtube.com/watch?v=YACBicQjo_E (scheint gelöscht)

http://www.youtube.com/watch?v=6tmc6zMukuo

http://www.youtube.com/watch?v=0f2WsMOb4Xk

http://www.spreelichter.info/blog/Flashmob_zum_22._Todestag_von_Rudolf_Hess-210.html

http://twitter.com/search?q=%23hessmob09

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