Hammelstall 14.01.2008 >> Meldung

Antipolnische Ressentiments

Autos polnischer Einwohner von Löcknitz beschädigt

Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur dpa sind in Löcknitz (Uecker-Randow-Kreis) in der Nacht zum Sonntag neun Autos polnischer Einwohner beschädigt worden.

Die Polizei ermittelte zwei Tatverdächtige im Alter von 16 und 19 Jahren. „Es laufen Vernehmungen, es gibt aber noch keinen konkreten Tatverdacht wegen Sachbeschädigung gegen Personen“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Neubrandenburg am Montag. Die Ermittler gehen von einem ausländerfeindlichen Hintergrund der Tat aus.

Zeugen wollen zwei junge Männer in Kapuzenshirts beim Weglaufen gesehen haben. Kurze Zeit später sei eine Gruppe von Leuten, zum Teil auch mit solchen Kapuzenshirts, in einem Garagenkomplex angetroffen worden.

Bei sechs Fahrzeugen wurden die Scheiben eingeschlagen, bei drei weiteren Wagen versuchten es die Täter. Von fünf Autos wurden die Kennzeichen abgerissen, zusammengerollt und auf die Dächer der Fahrzeuge gelegt. Der materielle Schaden wurde mit 8000 Euro angegeben.

Bereits im letzten Sommer hatte die NPD mit einem Faltblatt und der Forderung „Grenzen dicht“ versucht, die antipolnische Stimmung in Löcknitz anzuheizen.

Es wohnen Bereits über 100 polnische Familien in Löcknitz, das aufgrund seiner Nähe zu Stettin und seiner günstigen Mieten für viele Polen als attraktiver Wohnort gilt.

Auch haben sich erste polnische Investoren in Löcknitz eingefunden. Die polnische „Fleischmannschaft AG“ errichtet eine moderne Gewürzfabrik in Löcknitz. Ein weiterer Unternehmer versucht mit deutschen Partnern eine deutsch-polnische Eigenheimsiedlung zu errichten.

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