Hammelstall 24.12.2007 >> Meldung

Christen als Durchblicker

Argumente für die Umwelt gelten nicht

Kleine Morde zählen nicht, wenn es um die Rettung der Welt geht. Getreu diesem Motto handelt die Enertrag, wenn sie gegen die Entscheidung des Landesumweltamtes klagt, den Bau des Tramper Teils des Windfeldes Wallmow aus Naturschutzgründen zu untersagen. So dachte ich bisher.

Ich unterstellte den BMW-Fahrern aus Dauerthal durchaus Umweltbewusstsein. Leider werde ich nun eines Besseren belehrt. Es geht der Enertrag gar nicht um die Rettung der Welt. Es geht der Enertrag nur um die Rettung ihrer Pfründe.

In einem Artikel der Prenzlauer Zeitung, der am 24.11.2007 kurz nach der Entscheidung des Brüssower Stadtparlaments veröffentlicht wurde, dem Grünberger Teil des Windfeldes Wallmow (zwei von 14 Windrädern) das Einvernehmen zu versagen, war folgendes zu lesen: „Den Bau der Tramper Anlagen hatte das Landesumweltamt 2006 abgelehnt. Dagegen hat die ENERTRAG im Klageverfahren Widerspruch eingelegt. Nach der Entscheidung des Oberverwaltungsgerichtes, wonach bei getätigten Investitionen in Größenordnungen ein Projekt nicht mehr behindert werden dürfe, stimmt den Justitiar des Unternehmens zuversichtlich. Rund 100 000 Euro habe sein Unternehmen schon in die Vorplanungen für die Anlagen in Trampe gesteckt, lässt Jens Christen durchblicken.“

Ist doch nett was Enertrucker Jens Christen da durchblicken lässt, hat man für eine Bauplanung erst einmal genügend investiert, dann kann einen auch der Umwelt- oder Naturschutz nicht mehr aufhalten.

Allerdings, beim wiederholten Lesen des Satzes „Nach der Entscheidung des Oberverwaltungsgerichtes, wonach bei getätigten Investitionen in Größenordnungen ein Projekt nicht mehr behindert werden dürfe, …“ werde ich das Gefühl nicht mehr los, dass hier Aussagen fehlen. Zum Beispiel: Welches Oberverwaltungsgericht hat dazu wann welche Entscheidung gefällt? Oder; von welchen Größenordnungen hat denn da das Gericht gesprochen. Um welches Urteil hat es sich denn dabei überhaupt gehandelt? Fragen, die uns Jens Christen vielleicht beantworten könnte. Fragen, die von der Autorin des Artikels, Monika Strehlow, auf alle Fälle nicht gestellt wurden.

Was uns der Artikel definitiv klar macht ist, dass sich die Anzahl der vorgesehenen Windräder von 12 auf 14 erhöhen wird, sollte sich die Landnahme der Enertrag durchsetzen. „Nach bisherigem Stand gehören zu dem Windfeld jeweils fünf Anlagen in der Gemarkung Trampe, sieben in der Gemarkung Wallmow und zwei in der Gemarkung Grünberg“ (ph).

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